Unfallrisiken älterer Autofahrer - Fahrerassistentsysteme: Fluch oder Segen?

Bergische Universität Wuppertal; Eugen-Lange-Saal HD 35; Pauluskirchstr.7, Wuppertal

Vortrag von Herr Prof. Dr.-Ing. Klaus Rompe, Vositzender des Technischen Beirats der fsd

Fahrzeugsystemdaten GmbH, Dresden

Die Auswertung der Unfallstatistik in Deutschland zeigt, dass Senioren (65+) mit Pkw-Fahrerlaubnis eine niedrigere jährliche Unfallrate haben als jede andere Altersgruppe. Natürlich ist es dennoch das Ziel, die Unfallrate der Senioren am Steuer weiter zu senken. Einer Steigerung der kognitiven und physischen Leistungsfähigkeit sind dabei Grenzen gesetzt. Altersabhängige Pflichtüberprüfungen mit dem Ziel, Personen mit entsprechenden Defiziten vom Autofahren fern zu halten, führen nach internationalen Studien nicht zu einer allgemeinen Verbesserung der Verkehrssicherheit und sind eher kontraproduktiv. Da die Gesellschaft daran interessiert sein muss, dass die Senioren möglichst lange mobil bleiben, können nur technische Maßnahmen wie z.B. Fahrerassistenzsysteme die Verkehrssicherheit der Auto fahrenden Senioren in Zukunft wesentlich verbessern.

Die bisher verfügbaren Systeme beziehen sich im Wesentlichen auf drei für die Verkehrssicherheit relevante Fahraufgaben:      1. Regelung von Geschwindigkeit und Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug und notfalls Abbremsung mit maximaler Bremswirkung zur Kollisionsvermeidung,                                                                                                                            2. Unterstützung beim Einhalten oder gewollten Verlassen der Fahrspur und                                                                         3. Optimierung der Sichtbedingungen des Fahrers bei Fahrten in der Dunkelheit.

Tatsächliche Belege aus dem realen Unfallgeschehen zum Nutzen der heutigen Systeme liegen bisher kaum vor, da die Einbauraten noch zu klein sind. Retrospektive Unfallauswertungen, Fallstudien und Untersuchungen im Fahrsimulator weisen jedoch auf ein vergleichsweise hohes Unfallvermeidungspotenzial hin.

Obwohl auch zum alterspezifischen Gebrauch dieser Systeme bisher wenige Kenntnisse vorliegen, deutet sich an, dass der Nutzen einzelner Systeme für jüngere und ältere Fahrer unterschiedlich hoch ist.

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