Aus psychologischer Sicht ist beobachtbares Mobilitätsverhalten letztendlich
das Ergebnis eines individuellen Entscheidungsprozesses. In der Regel haben
Menschen ihre subjektiv guten Gründe, warum sie sich für die Nutzung eines
spezifischen Verkehrsmittels entscheiden.
Inzwischen hat die psychologische Mobilitätsforschung zentrale Determinanten
identifiziert, die einen Einfluss auf diese individuellen Verhaltensentscheidungen
haben. Es ist eine sehr differenziertes Bild entstanden, wie neben nutzen-/
kostenbezogenen Einschätzungen, wahrgenommenen Barrieren und Grenzen
auch moralische und soziale Normen eine Rolle spielen. Aus diesen erklärungsstarken
psychologischen Modellen lassen sich potentiell wirksame Strategien
zur freiwilligen Veränderung des Mobilitätsverhaltens ableiten. Leider gibt es
momentan aber von den politischen Entscheidern kaum Interesse/ Bereitschaft,
entsprechende verhaltensbasierte Verhaltensänderungsprogramme flächendeckend
einzuführen.
Ziel des Vortrags ist es, den aktuellen Forschungsstand der psychologischen
Mobilitätsforschung darzustellen, dann möchte er zeigen, wie sich daraus wirksame
Interventionen zur Förderungen freiwilliger Verhaltensänderung ableiten
lassen. Abschließend geht der Vortrag aus psychologischer Sicht auf die aktuelle
verkehrswissenschaftliche Debatte um ‚Peak Travel‘ bzw. die Reduktion der
Pkw-Nutzung in der ‚Millenials‘ Generation ein.
Ist die Hoffnung realistisch, dass sich in dieser Generation ein freiwilliger Trend
weg vom Pkw abzeichnet?