Am 05.12. referierte Herr Christoph Overs Leiter der Geschäftsstelle und der Koordinierungsstelle Rheinland der Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH zum Thema „Zukunftsnetz Mobilität NRW“.
Herr Overs ist seit 2015 bei der Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH beschäftigt und Abteilungsleiter des Geschäftsbereichs Mobilitätsmanagement (Abt. 8). Die drei Nahverkehrs-Zweckverbände bilden gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr das „Zukunftsnetz Mobilität NRW“.
Die wesentliche Aufgabe des Netzwerks besteht darin, auch abseits der großen Städte mit gut ausgebauten ÖPNV-Netzen die Verkehrswende voran zu bringen und gerade kleinere Städte im ländlichen Raum beim Ausbau des Mobilitätsmanagements zu unterstützen.
Ausgangspunkt sind drei unterschiedliche „Mobilitätsblicke“, zum einen aus der Sicht der einzelnen Personen, deren Verkehrszielen und dazwischen der „Verkehrsblick“ also das tatsächliche Geschehen auf Straße und Schiene.
Den Menschen sollen attraktive Alternativen zur Benutzung des eigenen Pkw vorgestellt werden und dies positivkommuniziert werden.
Bei der Beratung der kommunalen Entscheidungsträger soll das Mobilitätsmanagement in die Verwaltung intergiert und als Querschnittsaufgabe über die zahlreichen Zuständigkeiten hinweg möglichst unmittelbar bei dem / der HVB` angesiedelt werden.
Das Mobilitätsmanagement untersucht zum einen die Abläufe in der Verwaltung selbst, d. h. Arbeitswege der Beschäftigten, Dienstreisen, Zuschnitt des Fuhrparks und Erreichbarkeit der Dienststellen für Kunden und Besucher. Die Vorschläge zielen darauf ab, die Pkw-Nutzung so weit möglich durch alternative Fortbewegungsarten zu ersetzen.
Bei der Kommunikation nach außen werden die Bürgerinnen und Bürger sowie Besucher der Stadt angesprochen. Es gibt Beratungen zu Jobtickets, Informationen für Neubürger, Fußverkehrs-Checks, Alternativen zu „Eltern-Taxis“, etc. Dabei sollen auch Vorschläge zur Umgestaltung des Straßenraums zugunsten alternativer Fortbewegungsarten erarbeitet und diskutiert werden. Dabei sollten auch „Push“- Maßnahmen mit eingeplant sein, obwohl gerade die Politik hier häufig bremst.
Die Botschaft lautet stets, dass sich durch solche Maßnahmen der Verkehrsfluss sogar verbessert, gerade für diejenigen, die tatsächlich auf den Pkw angewiesen sind (Handwerker, Lieferdienste, Pflegedienste…)
Zur Steigerung der Akzeptanz sollen vorübergehende experimentelle Umgestaltungen (Parklets, Pop-up- Radwege, Busspuren) eingerichtet und deren Funktionieren nachgewiesen werden.
Der NVR hatte ab dem Jahr 2019 460 mögliche Standorte für Mobilstationen gemeinsam mit den ÖPNV-Aufgabenträgern identifiziert. Seitdem wird das Mobilstationsnetz von den Kommunen und Kreisen unter Mithilfe des NVR geplant, vorbereitet – und teilweise auch bereits umgesetzt.
Das Angebot des Zukunftsnetzes Mobilität NRW umfasst u.a. Aus- und Fortbildungen im Bereich kommunales, schulisches und betriebliches Mobilitätsmanagement, sowie Beratungen zu allen Fragen alternativer Mobilitätsformen. Darüber hinaus veranstaltet das Zukunftsnetz Fachtagungen und Vernetzungstreffen der Akteure und bietet umfangreiches Informationsmaterial, u.a. über einen eigenen youtube-Kanal an.
https://www.youtube.com/@zukunftsnetzmobilitatnrw9603
Am Ende der Veranstaltung konnten die Besucher ein wohl als Einstieg für Kommunalspolitiker(innen) gedachtes „Kartenmodell“ erproben, bei dem ein Zeitstrahl bis zum Jahr der angestrebten Klimaneutralität aufgestellt wurde und die TN einzelne Maßnahmenkarten danach einordnen konnten, bis zu welchem Jahr diese erreicht sein sollten.
https://www.zukunftsnetz-mobilitaet.nrw.de/