Verknüpfungsanlagen öffentlicher Verkehrsmittel – die neuen Hinweise für den Entwurf

Vortrag vom 20.05.2010, Referent: Herr Dr. Ing. Uwe Kloppe, Lindschulte und Kloppe Ingenieurgesellschaft mbh Düsseldorf

Am 20.05.2010 referierte Herr Dr. Ing. Uwe Kloppe von der Lindschulte und Kloppe Ingenieurgesellschaft mbh Düsseldorf zum Thema „Verknüpfungsanlagen öffentlicher Verkehrsmittel – die neuen Hinweise für den Entwurf“. Herr Dr. Kloppe arbeitet im AK 2.4 der FGSV – Anlagen des öffentlichen Verkehrs - mit. Der Arbeitskreis hat die Bearbeitung der neuen Hinweise abgeschlossen, und das Werk ist nunmehr veröffentlicht.

Alle Anforderungen, die beim Entwurf von Verknüpfungsanlagen zu erfüllen sind, lassen sich den Zielen Kundenfreundlichkeit, Umweltverträglichkeit, Sozialverträglichkeit, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit zuordnen. Die neuen Hinweise formulieren diese Anforderungen aus Sicht der Fahrgäste, der betrieblichen Abwicklung und des städtebaulichen Umfelds und zeigen Lösungswege auf. Neben den technischen Merkmalen der Verknüpfungsanlagen, die durch die Funktion, die erforderliche Leistungsfähigkeit, die Sicherheitsanforderungen und die betrieblichen Erfordernisse vorgegeben sind, werden die gestalterischen Aspekte berücksichtigt, die sich aus der Raumsituation und dem städtebaulichen Umfeld der Anlagen ergeben. Herr Dr. Kloppe verglich zunächst unterschiedliche Typen kleinerer Verknüpfungsanlagen, die von  nur wenigen Linien angefahren werden und bei denen es im wesentlichen auf die Optimierung der betrieblichen Abläufe und Umsteigevorgänge ankommt.

Bei größeren Verknüpfungspunkten, zentralen Omnibusbahnhöfen und stark frequentierten Bahnstationen tritt neben den funktionalen Aspekten mehr und mehr der städtebauliche Qualitätsanspruch  in den Vordergrund. Als Positivbeispiele für gelungene Gestaltung hob der Referent mehrfach die neuen französischen Stadtbahnsysteme hervor. Die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Wiedereinführung eines Schienenverkehrssystems konnte dort nur in Verbindung mit einem gleichzeitigen städtebaulichen Sanierungsprogramm erreicht werden, welches sich  insbesondere auch in einer besonders aufwändigen Haltestellengestaltung wiederspiegelt. Als Konsequenz empfiehlt der AK Gestaltungselemente, die den Haltestellen eine gewisse Unverwechselbarkeit verleihen und bei den Benutzern ein Gefühl der Identifikation erzeugen. Unverzichtbare Elemente für eine hohe Aufenthaltsqualität sind ferner Einrichtungen wie Cafes, Kioske und andere Verkaufsstätten, die für eine Frequentierung des Platzes außerhalb des ÖPNV – Betriebs sorgen.

Darüber hinaus enthalten die Hinweise neuere Berechnungen zu den Abmessungen von Bushaltestellen  in „Sägezahnaufstellung“ sowie Gestaltungshinweise für die Anlagen für Zubringerverkehre wie P + R, B +R, Taxenstände.

Abschließend vertieft wurden die Ausführungen anhand des konkreten Fallbeispiels Verknüpfungspunkt Herne Bf.