Am 29.04.2010 referierte Frau Dipl.Ing.Patricia Reich, Mobilitätsmanagerin in der Kreisstadt Unna zum Thema "Mobilitätsmanagement in Unna -- die Theorie & Praxis zwischen Klimaschutz, Verkehrssicherheit und Gesundheitsvorsorge"
Die Kreisstadt Unna ist eine der wenigen Kommunen in Deutschland, die den Komplex Mobilitätsmanagement auch rein personell besetzt hat. Frau Reich erläuterte zunächst die organisatorische Einbindung der Mobilitätsmanagerin in die Stadtverwaltung sowie die Finanzierung der durchgeführten Projekte, welche zu 100% durch Förder- und Sponsorengelder gewährleistet wird. Es werden keine städtischen Mittel eingesetzt.
Als übergeordnete Ziele des Mobilitätsmanagements in Unna werden genannt:
Sicherung unserer Mobilität für die Zukunft durch Förderung des Umweltverbunds,
Sicherung unserer Mobilität durch eine Erhöhung der Verkehrssicherheit, Sicherung der Mobilität für Kinder durch Schaffung von Mobilitätsmöglichkeiten, Sicherung der Mobilität für Senioren durch Erhaltung der Mobilitätsmöglichkeiten.
Der Handlungsschwerpunkt liegt beim Umweltverbund. Das Betriebliche Mobilitätsmanagement wird in Unna bereits durch die Kreisverwaltung erarbeitet.
Die Umsetzung der Ziele erfolgt in der täglichen Praxis durch direkte Einbindung in die Planung und Gestaltung von Verkehrsinfrastruktur sowie durch das Angebot von zahlreichen-- weichen -- Projekten. So werden z. B. detaillierte Analysen der Nahmobilität erarbeitet, welche konkret vor Ort Verbesserungen für Fußgänger, mobilitätseingeschränkte Menschen und weitere Zielgruppen erreichen. Auch die Erarbeitung von Kinderstadtteilplänen gehört dazu. Hierbei handelt es sich um Pläne von Kindern für Kinder, die sowohl den Schulweg als auch die Freizeitwege betrachten und damit einen wichtigen Beitrag nicht nur zur Schulwegsicherung leisten. Darüber hinaus gibt es ein Bündel von Aktivitäten im Rahmen der "AG Fahrrad macht Schule", welche zum Ziel haben, den Radverkehr an den Schulen zu fördern -- und damit gleichzeitig ein Beitrag zum Klimaschutz sowie zur Gesundheitsvorsorge sind. Im Ergebnis hat sich erfreulicherweise auch das Verhalten von Eltern über die Ansprache der Kinder ansatzweise verändern lassen.
Frau Reich betonte, dass Mobilitätsmanagement als Querschnittsaufgabe einen hohen Kommunikations -- und Koordinierungsaufwand erfordert, ihr jedoch bei der Bearbeitung ihrer Projekte ein hohes Maß an Unabhängigkeit von fachämterspezifischen Interessen ermöglicht wird.
Es ist weiterhin erforderlich, die Projekte stetig zu modifizieren bzw. neue Projekte aufzulegen, um weitere Verbesserungen zu erreichen. Einen umfassenden Überblick über die Aktivitäten des Mobilitätsmanagements enthält die Homepage http://www.unna.de/mobil-in-unna/